BMUV unterstützt Erhaltung von Feuchtgebieten und Mooren als wichtige und vielfältige Ökosysteme für den Klima- und Naturschutz.

Anlässlich des jährlichen Welttags der Feuchtgebiete ruft das Sekretariat der Internationalen Feuchtgebietskonvention (Ramsar-Konvention) zum Handeln auf (Wetlands action for people and nature). Das Bundesumwelt- und Verbraucherschutzministerium (BMUV) unterstützt weltweit Feuchtgebiete und Moore, um die fortschreitende Klimakrise und den Verlust der Artenvielfalt zu begrenzen. Im Rahmen der Internationalen Klimaschutzinitiative (IKI) werden bereits elf Projekte in Höhe von insgesamt 52 Millionen Euro gefördert. Im Jahr 2022 starten weitere vier Vorhaben mit einem Gesamtvolumen von 32 Millionen Euro, darunter ein zum 1. Januar angelaufenes regionales Vorhaben zur Sicherung wichtiger Biodiversitäts-, Kohlenstoff- und Wasserspeicher in den Mooren des Kongobeckens.

Bundesumweltministerin Steffi Lemke: „Feuchtgebiete gehören zu den vielseitigsten und zugleich gefährdetsten Ökosystemen der Erde. Seen und Flüsse, Moore und Sümpfe, Korallenriffe und Mangrovenwälder sind nicht nur als Lebensräume für seltene und bedrohte Tier- und Pflanzenarten schützenswert. Sie stellen auch für den Menschen lebenswichtige Ökosystemleistungen bereit. Intakte Feuchtgebiete versorgen uns mit Trinkwasser und Nahrung, verbessern die Wasserqualität und schützen uns vor Naturkatastrophen wie Überschwemmungen. Sie können als langfristige Kohlenstoffspeicher einen wichtigen Beitrag zum natürlichen Klimaschutz leisten. Wir müssen diese fragilen Ökosysteme daher dringend schützen, um gegen die Klimakrise und den weltweiten Biodiversitätsverlust anzugehen.“

Auf nationaler Ebene engagiert sich Deutschland für den Erhalt von Feuchtgebieten, indem aktuell bereits 35 Gebiete (insgesamt 869.000 Hektar) im gesamten Bundesgebiet als Feuchtgebiete von internationaler Bedeutung ausgewiesen wurden. Auch international setzt sich Deutschland für die Erhaltung, die Wiederherstellung, die Vernetzung sowie das nachhaltige Management von Feuchtgebieten ein. So werden im Rahmen der Internationalen Klimaschutzinitiative (IKI) des Bundesumwelt- und Verbraucherschutzministeriums (BMUV) aktuell elf Projekte in Höhe von insgesamt 52 Millionen Euro gefördert.

Auch im Jahr 2022 wird das BMUV vier weitere Vorhaben mit einem Gesamtvolumen von 32 Millionen Euro im Rahmen der IKI starten, allen voran mit einem zum 1. Januar angelaufenen regionalen Vorhaben zur Sicherung wichtiger Biodiversitäts-, Kohlenstoff- und Wasserspeicher in den Mooren des Kongobeckens. Die seit 2017 kartierten Moore der „Cuvette Centrale“ in der Republik Kongo und der Demokratischen Republik Kongo sind mit schätzungsweise 145.000 Quadratkilometern (circa 30 Gigatonnen Kohlenstoff) der größte zusammenhängende tropische Moorkomplex der Welt. Sie beherbergen eine beeindruckende Artenvielfalt: Hier gibt es die höchste Dichte an westlichen Flachlandgorillas in der Welt, zusätzlich zu anderen Arten wie Bonobos, Schimpansen und Waldelefanten sowie Vogelarten. Hier gibt es verschiedene Schutzgebiete, darunter mehrere Ramsar-Feuchtgebiete wie das „Ngiri-Tumba-Maindombe-Gebiet“ (mit 6,7 Millionen Hektar das zweitgrößte Feuchtgebiet der Welt), das im grenzüberschreitenden Gebiet des Télé-/Tumba-Sees liegt.

Das Gebiet enthält die größte kontinentale Süßwassermasse Afrikas und ist damit eines der wichtigsten Feuchtgebiete Afrikas und eine der wichtigsten Süßwassermassen der Welt. Um diesen Lebensraum zu erhalten, wird das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) gemeinsam mit weiteren Partnern über sechs Jahre lang Aktionspläne für gefährdete Arten entwickeln und in Pilotprojekte erproben. Außerdem soll ein geeigneter Managementplan zur Erhaltung der Wasserressourcen erarbeitet werden, der auch ein Monitoringsystem für die Moore umfasst. Allein für diese Maßnahmen hat die IKI 15 Millionen Euro zur Verfügung gestellt.


Hintergrundinformationen:
Die Ramsar-Konvention wurde am 2. Februar 1971 in der iranischen Stadt Ramsar von damals 18 Vertragsstaaten unterschrieben. Jährlich wird am 2. Februar mit dem „Weltfeuchtgebietstag“ auf die Bedeutung von Feuchtgebieten und das Bestehen dieses völkerrechtlichen Abkommens hingewiesen. Die Internationale Feuchtgebietskonvention bildet als zwischenstaatliches Übereinkommen den Rahmen für nationale Maßnahmen und internationale Zusammenarbeit zur Erhaltung und nachhaltigen Nutzung von Feuchtgebieten und deren Ressourcen. Aktuell gehören der Konvention weltweit 172 Vertragsstaaten an (Stand: Januar 2022), die insgesamt 2435 Feuchtgebiete internationaler Bedeutung mit einer Gesamtfläche von mehr als 2,5 Millionen Quadratkilometer gemeldet haben. Die Vertragsstaatenkonferenzen (COP) finden alle drei Jahre statt, die letzte (COP 13) im Oktober 2018 in Dubai (Vereinigte Arabische Emirate). Die nächste Vertragsstaatenkonferenz wird voraussichtlich im November 2022 in Wuhan, China stattfinden und unter anderem die Vertragsstaaten zur Wiederherstellung degradierter Feuchtgebiete auffordern.

BMUV – Pressemeldung vom 02.02.2022